Juli 2020

nachhaltiges Handeln bedeutet weitblickend, generationsübergreifend und zukunftsgerichtet voranzugehen. Kurz: Heute schon an morgen zu denken. Diese Haltung vertritt die Stiftung seit ihrer Gründung durch Karl Ludwig Schweisfurth.

Mehr als 1.500 Projekte und Kooperationen brachten die Entwicklung und Durchsetzung einer ökologisch-sozialen Agrarkultur unter der Gesamtleitung ihres Gründungsvorstands Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald 33 Jahre lang maßgeblich voran. Auch für die organisationale Zukunft der Stiftung wurde 2017 vorausschauend mit dem Einstieg von Dr. Niels Kohlschütter in die Geschäftsführung gesorgt. Seit dem 1. Juli 2020 hat das Kuratorium nun Dr. Niels Kohlschütter die Verantwortung für die Schweisfurth Stiftung als allein geschäftsführendem Vorstand übergeben. Als Agrarwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Agrobiodiversität, mit neunjähriger Praxiserfahrung als Chefeinkäufer bei dem Bio-Unternehmen Lebensbaum und seinem sozialen Engagement, bringt er ideale Voraussetzungen mit, um die wertvolle Arbeit fortzuführen. Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald wird der Stiftung für ein weiteres Jahr als Senior Advisor mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Langjährige Erfahrungen und neue Impulse – eine ideale Voraussetzung für die Fortführung des Engagements der Schweisfurth Stiftung für eine zukunftsfähige Land- und Lebensmittelwirtschaft, die gute Arbeit und Respekt vor dem Lebendigen verbindet. Erfahren Sie in diesem Newsletter wie dies schon jetzt erfolgreich in die Praxis umgesetzt wird.

Anne Schweisfurth Kuratoriumsvorsitzende	Dr. Niels Kohlschütter Vorstand

Net-Mapping: Mit System zu gezielter Vernetzung in der Regionalentwicklung

„Kooperation ist die Lösung! Denn nur durch Zusammenarbeit kann den zahlreichen Herausforderungen, denen unsere Gesellschaft aktuell gegenübersteht, begegnet werden“, davon ist Dr. Niels Kohlschütter, Vorstand der Schweisfurth Stiftung, überzeugt. Doch wie können Netzwerke effektiv gefördert und weiterentwickelt werden? Eine vielversprechende Methode dafür ist Net-Mapping – das Nachzeichnen eines Netzwerks mit allen Beteiligten. Diese systematische, wissenschaftlich fundierte Analyse im Workshop-Format leitet die TeilnehmerInnen dazu an Stabilität und Ausrichtung des eigenen Netzwerkes zu analysieren, mögliche Schwachstelle zu identifizieren und nächste Schritte zu erarbeiten. Erfahren Sie hier mehr über die innovative Methode und wie die Schweisfurth Stiftung diese im Rahmen des Projektes WERTvoll im Raum Leipzig und Wurzener Land nutzt.

Forschungsprojekt WertKalb: Für mehr Tierwohl in der Milchviehbranche

"Das kurze, kranke Leben der Mastkälber ist nichts als ein Kollateralschaden der modernen Milchproduktion", bringt die deutsche Journalistin, Autorin und Kuratorin der Schweisfurth Stiftung Tanja Busse in ihrem Buch „Die Wegwerfkuh“ die aktuelle Situation der Kälber auf den Punkt. Das Forschungsprojekt WertKalb setzt sich genau mit dieser Problematik auseinander. Ziel dabei: Lösungsstrategien zu entwickeln, um der Produktion „überschüssiger“ Kälber und dessen, aus tierethischer Sicht, problematischen Folgen entgegenzuwirken. Insgesamt beteiligen sich 21 Organisationen, u.a. die Schweisfurth Stiftung, an dem Verbundprojekt, das von der Universität Hohenheim geleitet und vom Land Baden-Württemberg finanziell gefördert wird. Lesen Sie hier mehr über Projekthintergrund und -vorhaben.

Auftrag an die Forschung: Gesunde Böden – Die Stiftung als Brückenbauerin

Die Mission lautet: gesunde Böden schaffen in Europa. Konkret bedeutet dies, Lösungen zu entwickeln, um die Bodengesundheit und damit auch alle wichtigen Bodenfunktionen wiederherzustellen und darüber hinaus das Bewusstsein der Gesellschaft für die Wichtigkeit eines gesunden Bodens zu stärken. Den Auftrag hierzu hat die EU im Rahmen des Forschungsrahmenprogramms „Horizon Europe“ gegeben. Vorstand Dr. Niels Kohlschütter ist Mitglied des Expertenbeirats des „Mission Board Soil, Health & Food“. Lesen Sie hier mehr über das EU Projekt, seinen innovativen Forschungsansatz und wie die Schweisfurth Stiftung ihren großen Erfahrungsschatz bzgl. der Gestaltung praxisnaher, wissenschaftlicher Partizipationsprozesse einbringt.

Weichen stellen für eine sozial-ökologische Transformation

„Jede Krise ist eine Chance für Veränderung“, kommentiert Vorstand Dr. Niels Kohlschütter. So auch aktuell die Corona-Krise: Sozial, wirtschaftlich und ökologisch ist die aktuelle Situation unumstritten eine Herausforderung für die ganze Gesellschaft. Gleichzeitig ist sie eine Chance, die Weichen neu zu stellen. Die Schweisfurth Stiftung fordert gemeinsam mit vielen anderen eine nachhaltige Ausrichtung der geplanten Investitions- und Konjunkturprogramme und ist selbst Mitzeichnerin des Papiers „Die EU zukunftsfähig machen: Forderungen der deutschen Umweltverbände an die Ratspräsidentschaft“ des Deutschen Naturschutz Ring. Einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Forderungen und Petitionen für eine sozial-ökologische Transformation bekommen Sie hier.

Aktuelle Lesetipps:

Bunzel-Drüke, Margret (2019): Naturnahe Beweidung und NATURA 2000, 2. Auflage, Soest: ABU

Hartz, Ronald; Hühn, Melanie; Rybnikova, Irma; Tümpel, Markus (2020): Partizipationspraktiken in Genossenschaften, Münster

Termine:

Wasser: Knappheit, Klimawandel, Welternährung mit Prof. Dr. Dieter Gerten // Evangelische Stadtakademie München // 21. Juli 2020, 19:00 Uhr // online  

Kongress: Zukunft für alle. gerecht. ökologisch. machbar. // Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. // 25. bis 29. August 2020 // online/Leipzig